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AWO Frauenhaus eröffnet in Völklingen

AWO Frauenhaus eröffnet in Völklingen

Das Frauenhaus in einem Völklinger Wohngebiet stand auf der Kippe, im Stadtrat fiel die Entscheidung mit nur einer Stimme Mehrheit.
Jetzt ist das Frauenhaus eingerichtet, voll bezogen und die Kritiker sind verstummt. „Es hat überhaupt keine Beschwerden mehr gegeben“, sagt Oberbürgermeisterin Christiane Blatt, die zusammen mit Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung zur Eröffnung kam. Dabei wurden gleich zwei Ereignisse gefeiert: die Eröffnung des Frauenhauses, in dem Frauen mit Gewalterfahrungen zusammen mit ihren Kindern Zuflucht finden, und der erfolgreiche Abschluss des neuen Vertrages zur Finanzierung der saarländischen Frauenhäuser ingesamt, die alle von der AWO getragen werden. Das Land, die Kreise und die AWO verhandelten lange und kamen zu einem  Abschluss. AWO Landesgeschäftsführer Jürgen Nieser bezeichnete diesen als „nicht immer leicht verhandelt und im Ergebnis umso besser.“

Er beinhalte die schrittweise Angleichung der Personalisierung der Frauenhäuser, die Anerkennung der Personalkosten der Fachberatung und der Bereichsleiterin als abrechenbare Personalkosten, die Absenkung der Trägeranteile ab 2023 auf Null Prozent und die Teilung des Saarbrücker Hauses auf zwei Standorte in Völklingen und in St. Arnual im kommenden Jahr. Dabei danke Nieser auch der ausgeschiedenen Gesundheitsministerin Monika Bachmann ausdrücklich, die wie ihr Nachfolger Magnus Jung der Gewaltschutzarbeit hohen Stellenwert einräumten und weiterhin einräumen.

Die AWO sei in Völklingen mit dem Ziel angetreten, ein guter Nachbar zu sein. Auch wegen der Frauen und Kinder, die sich im Quartier wohlfühlen sollen. Die ersten Rückmeldungen dazu seien durchweg positiv. Minister Jung dankte der AWO und der Stadt für das Durchhaltevermögen und den Mut. Der Opferschutz sei bei der AWO in guten Händen, wobei die AWO auch Erfahrung in der Arbeit mit Tätern habe. „Es war Zeit, der AWO bei dieser wichtigen Arbeit nicht auch noch einen Eigenanteil zuzumuten“, sagte der Minister und bezeichnete die Arbeit der AWO als „unverzichtbar“. Petra Spoo-Ludwig, die Sozialdezernentin des Regionalverbandes, schloss sich dem an. Das neue Finanzierungsmodell sei in der Sache nicht umstritten gewesen, die AWO erfülle einen Auftrag der öffentlichen Daseinsvorsorge in privater Trägerschaft. „Dabei schafft die AWO auf örtlicher Ebene immer große Akzeptanz“, sagte die Dezernentin. Und Christiane Blatt nahm diese Idee auf: „Die AWO mit ihrem Frauenhaus in einem ganz normalen Wohngebiet in einer sicheren Nachbarschaft, das ist genau der richtige Ort für so ein Haus.“