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AWO Saarland fordert umfassende Stärkung der Freiwilligendienste

Die AWO im Saarland im Überblick

AWO Saarland fordert umfassende Stärkung der Freiwilligendienste

Kostenabbau in den Freiwilligendiensten gefährdet bewährtes System

Kürzungen im Bundeshaushalt müssen die Freiwilligendienste unangetastet lassen. Mehr noch: nach Ansicht der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Saarland sollten sie gestärkt und aufgewertet werden. Im sozialen Bereich sind die Freiwilligendienste seit Jahren bewährt, um Mitarbeitende zu unterstützen, die sozialen Berufsfelder zu entdecken, sich beruflich zu orientieren und der Gesellschaft Hilfe zu leisten.

Gegenwärtig engagieren sich jährlich bereits mehr als 10% aller Schulabgänger in einem Freiwilligendienst. Die Nachfrage ist hoch, die Rahmenbedingungen könnten aber besser sein. Daher wünscht sich die AWO Saarland einen Rechtsanspruch auf Förderung jeder Freiwilligen-Vereinbarung, ein staatlich finanziertes Freiwilligengeld auf BAföG-Niveau für alle Freiwilligen und eine auffordernde Einladung und Beratung aller Schulabgänger zu den Möglichkeiten, sich in einem freiwilligen Dienst zu engagieren.

Dabei sollte die Freiwilligkeit unbedingt erhalten bleiben. Jedem interessierten jungen Menschen, auch Menschen mit Behinderungen, sollte ein attraktives und passendes Angebot gemacht werden können. Das Bundesteilhabegesetz müsse dabei auch in den Freiwilligendiensten Anwendung finden. Freiwilligendienste müssen aus Sicht der AWO Saarland für alle offen sein, indem Freiwillige unabhängig von ihrer Wohnsituation ihren Lebensunterhalt eigenständig und elternunabhängig bestreiten können. Notwendig ist deshalb ein vom Bund finanziertes Freiwilligengeld, dessen Betrag sich am BAföG-Höchstsatz orientiert.

„Wenn man Wehrdienstleistende anschreiben und zum Dienst einladen will, darf man die Freiwilligendienste nicht vergessen. Mit einer auffordernden, schriftlichen und individuellen Einladung an alle jungen Menschen sowie einer darauf aufbauenden Einzelberatung zu den Möglichkeiten eines freiwilligen Dienstes durch die anbietenden Organisationen, werden die Freiwilligendienste in einer ganz neuen Weise in das Bewusstsein gebracht. Mehr junge Menschen werden sich für diesen gesellschaftlich gewinnbringenden Einsatz entscheiden“, sagt AWO-Landesgeschäftsführer Jürgen Nieser und ist sicher, dass diese Kursänderung bei den Freiwilligendiensten einen enormen gesellschaftlichen Nutzen hätte, für die sozialen Systeme, die jungen Menschen und die deutsche Wirtschaft, die nach einem Freiwilligendienst in der Regel auf erfahrenere und gestärkte Bewerberinnen und Bewerber hoffen könne. Kürzungen im Bundeshaushalt dürfe es bei den Freiwilligendiensten überhaupt nicht geben. Eine solche Politik verkenne den enormen und unumstrittenen Nutzen dieser bewährten Einsatzmöglichkeiten für junge Menschen.