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AWO Saarland mit zahlreicher Beteiligung am AWO-Südwest Fest in Bad Dürkheim

AWO Saarland mit zahlreicher Beteiligung am AWO-Südwest Fest in Bad Dürkheim

2019 traf sich die AWO-Familie aus dem Südwesten letztmals zum Südwestfest – Ausgerichtet von der AWO Saarland am Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Dann kam die Zwangspause durch Corona. 2022 konnte endlich wieder gefeiert werden, diesmal in Sichtweite des weltgrößten Weinfasses in Bad Dürkheim. Die AWO Pfalz hatte eingeladen und dem Treffen der Nachbar*innen aus der Pfalz, dem Saarland und dem Rheinland stand nichts mehr im Wege. Der „Tag der AWO Südwest“ bot Livemusik, Kulinarisches, persönlichen Austausch und einen Überblick über die Angebote der AWO, die sich in vielen rotweißen Pavillions der Öffentlichkeit vorstellten. 13 Angebote aus dem Saarland präsentierten sich und die Arbeit der AWO in den Städten und Gemeinden des Saarlandes.

Dieter Rust von der AWO Ensdorf nahm das „Präsentieren des Saarlandes“ besonders wörtlich uns reiste mit der barrierefreien Bücherzelle nach Bad Dürkheim, brachte aber nur Saarland Bücher mit: „Die Bücher aus und über das Saarland habe ich extra rausgesucht und in die Pfalz gebracht. Gegen Spende gebe ich sie ab und es läuft nicht schlecht“, sagt er am Mittag. „Zur Ablenkung habe ich auch ein Buch über Trier dabei.“ Nebenan bei den Näherinnen aus der AWO Überherrn ist ebenfalls Betrieb am Stand, die selbstgenähten Kleinigkeiten werden gerne gekauft, abenso Rucksäcke und Taschen aus Handarbeit. Cilly Jenal freut sich: „Wir nähen einmal in der Woche und manchmal häkeln wir auch. Wir pflegen damit unsere eigenen Kontakte und können mit dem Verkauf anderen eine Freude machen.“ Brigitte Rackelmann“ vom AWO Atelier Kerativ, das Unikate aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderung anbietet, verkauft beim Südwestfest kleine Tierfiguren aus Ton. „Besonders gut laufen die kleinen Frösche und Eidechsen.“

Lena Wieland, die Leiterin des Zentrums für Leichte Sprache ist Germanistin und übersetzt Alltagstexte in eine besonders verständliche Sprache. Sie hat Gelegenheit, auch Thomas Hitschler, dem Präsidenten der AWO Pfalz und Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, ihr Projekt zu erklären: „Wir ermöglichen Teilhabe, indem wir dafür sorgen, dass Menschen Zusammenhänge in Texten besser verstehen können. Hitscher war zusammen mit dem AWO-Landsvorsitzenden Marcel Dubois an alle saarländischen Stände gekommen, um sich zu informieren. Quartiersprojekte und die Arbeit mit Kindern interessieren ihn besonders, er kündigte an, sich einzelne Stationen im Saarland auch vor Ort anschauen zu wollen.

Das Büro für Kinderchancen lud ihn nach Malstatt ein. Beim Dosenwerfen räumte er ab, hatte aber zuvor erfahren, wie die AWO in den Stadtteilen Malstatt und Burbach Kinder aus armen Familien erreicht und unterstützt. Martina Riedel stellte ihre Arbeit vor. „Einziges Problem: „Das Dosenwerfen macht auch den Erwachsenen Spaß und wir müssen und den ganzen Tag bücken, um die Dosen wieder aufzustellen“, sagte sie mit Humor, angesichts der rund 30 Grad Außentemperatur. Der Nachbarstand vom Kinder- und Elternbildungszentrum Burbach war von Kindern belagert, hier freute sich Elke Holz über die gute Resonanz: „Wir sind immer froh, wenn wir unsere Kinderangebote vorstellen können. Heute lassen wir Steine bemalen, bauen Schatzkisten und bringen kleinen Tattoos an. Heute dient unser Stand der Kinderbelustigung.“ Trotzdem habe man auch Zeit, mit Eltern und Interessierten über die Einrichtung zu sprechen. So sieht das auch Marie Thiery vom AWO-Jugendwerk. Beim Kinderschminken und auf der Hüpfburg geht es rund, trotzdem wird auch hier Werbung gemacht für die Leistungen der AWO. Die Älteren sollten natürlich ebenfalls Spaß haben. Und das das gelang, bewiesen Kristel Bach und Karin Meguin von der AWO Hemmersdorf. Sie sind Stammgäste bei den AWO Südwestfesten und lassen sich gerade in der Fotobox der AWO Dudweiler ein Erinnerungsbild machen: „Wir lieben die Südwestfeste und kommen seit Jahren. Da haben wir schon viel getanzt“, erinnert sich Kristel Bach. Einen Stand neben der Fotobox informieren Sebastian Becker und Nadine Kipper über die AWO-Quartiersprojekte in Spiesen-Elversberg, Ottweiler und Merzig. „Wir arbeiten mit Menschen in den Kommunen. Heute sind viele Saarländerinnen und Saarländer in Bad Dürkheim, mit denen wir über diese Arbeit sprechen dürfen. Das machen wir nach Corona besonders gern“, sagt Becker. Am gleichen Stand wird auch für die AWO Pflege geworben. Birgit Träger spricht Passant*innen an und schwärmt dabei von der Pflege-Notaufnahme: „Das ist ein tolles Projekt, dass 24 Stunden erreichbar ist und dafür sorgt, dass zu pflegende Angehörige ein Bett und Pflege erhalten, wenn der pflegende Angehörige aus irgendeinem Grund ausfällt, weil er vielleicht selbst ins Krankenhaus muß.“

Auf der Bühne singen unterdessen die AWO-Herzrocker. Sie sorgen zusammen mit dem Heart-Chor und dem Saarbrücker Zauberer Markus Lenzen für das Rahmenprogramm. Lenzen, der am Tag nach dem Fest zur Zauberer-WM nach Kanada reiste, verzauberte Kinder und Erwachsene mit seinen Tricks. Auf der Bühne hielten sich die Chefs der drei teilnehmenden AWO-Verbände bei der Eröffnung und der Podiumsdiskussion besonders kurz, angesichts der Hitze wurden keine langen Reden gehalten. Die Menschen wollten eher kalte Getränke, einen Platz unter den Sonnenschirmen oder auf einer der Sinnesbänke der AWO-Saarland Werkstätten. Marcel Dubois, Thomas Hitschler und Rudi Frick (AWO Rheinland) suchten eher den direkten Dialog an den Ständen. Bei der AWO Südwest ließen sich Dubois und Hitschler die Augen verbinden und von einem Blindenreporter in die Rolle eines blinden Menschen führen. Beide suchten mit dem Blindenstock unsicher nach einer Sitzbank und erlebten so ein Projekt der AWO, das in Schulen arbeitet und Kinder mit der Welt der Blinden in Berührung bringt. Das nächste Südwestfest findet im Sommer 2023 in Bad Neuenahr-Ahrweiler bei der AWO-Rheinland statt.