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Friedenscafé in Lebach gestartet

Friedenscafé in Lebach gestartet

Ein Angebot für alle, die ein Zeichen setzen wollen

Das Friedenscafé der Arbeiterwohlfahrt in deren Begegnungsstätte am Markt startete am Montag (4.4.2022). Mehrere Helferinnen hatten die Begegnungsstätte eingedeckt, Zutaten besorgt, Brötchen gekauft und Eier gekocht. Der Kaffee dampfte, alle warteten auf die ersten Gäste. Die AWO wollte mit Geflüchteten, mit Helferinnen und Helfern, mit deutschen Nachbarn und Freunden frühstücken. Zwei Frauen kamen, sie waren die ersten Gäste: „Davon lassen wir uns nicht entmutigen. Wir wissen, dass solche Angebote etwas Zeit brauchen, um sich herumzusprechen.
 
Wir werden ab sofort jeden Montag, Mittwoch und Freitag im gesamten April mit Ausnahme der Feiertage das Friedenscafé von 10 bis 12 Uhr anbieten. Und wir rechnen damit, dass die Besuchszahlen langsam steigen“, sagte die AWO Ortsverein Lebach Vorsitzende Petra Ferdinand-Storb am Montag. Sie war nicht enttäuscht, sie kennt die Schwierigkeiten und die Hemmschwellen. Mit ihren Kolleginnen der AWO hatte sie sich viel Mühe gegeben, es gab ein herzhaftes saarländisches Frühstück. Die Einladungen und die Plakate habe man verteilt und auch an die örtliche Presse gegeben, doch die Zielgruppe sei nicht leicht zu erreichen, weiß man bei der AWO. „Das wird sich herumsprechen, auch dafür ist es wichtig, dass wir einfach mal anfangen.“
 
Ilse Wächter war die erste Besucherin. Sie hat die Ausschreibung gesehen und sich mit einer Kollegin verabredet. Dass auch Flüchtlinge eingeladen sind, wusste sie gar nicht, doch das hätte ihr gut gefallen, wenn sie Menschen aus anderen Ländern hätte kennenlernen können, sagt sie und genießt den dampfenden Kaffee. In der Angela-Braun-Begegnungsstätte ist an diesem Morgen jetzt wenig los, aber das ist eher die Ausnahme bei der AWO am Markt. Jeden Mittag tagen hier Gruppen, Dienstags, Donnerstags und Samstags bietet die AWO einen Bügelservice an, an anderen Tagen kommen Kinder oder Senioren zum Zug.
 
Für Flüchtlingskinder bietet die AWO in Lebach einen Deutschunterricht und eine Lernförderung, stets verbunden mit Freizeitaktivitäten. Katharina Storb und Katrin Jost wollen erreichen, dass die kleinsten, die noch gar kein Deutsch können, trotzdem Chancen in der Regelschule haben. Starten wird in Kürze ein weiteres AWO-Angebot: ein Kurs für ehrenamtliche Flüchtlingshelferinnen und -helfer. „Wir werden ihnen die kulturellen Besonderheiten der Herkunftsländer vorstellen, ihnen Anleitung geben, wie man Projekte startet und durchführt, wie man mit traumatisierten Menschen umgeht und wir werden auch unsere Räumlichkeiten für Projekte anbieten“, sagt Katrin Jost, die Projektleiterin. Das Friedenscafé an drei Tagen in der Woche lädt alle ein.
 
Das Treffen ist kostenlos und soll ein Netzwerk schaffen.