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AWO besorgt wegen der Mittelkürzungen im Bereich der Freiwilligendienste

Die AWO im Saarland im Überblick

AWO besorgt wegen der Mittelkürzungen im Bereich der Freiwilligendienste

Die Arbeiterwohlfahrt Saarland (AWO) ist ein großer Anbieter von Einsatzstellen für Menschen, die einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) machen. Derzeit verzeichnen alle Wohlfahrtsverbände, auch  die AWO, nicht nur einen erheblichen Rückgang an Bewerberinnen und Bewerbern, jetzt kommen geplante Mittelkürzungen im Bundeshaushalt dazu.

„Wir hatten 2018 in den Diensten der AWO ein gutes Drittel mehr Freiwillige als heute. Dabei ist der Rückgang in der Altenpflege am gravierendsten“, sagt Landesgeschäftsführer Jürgen Nieser. Mit den jetzt beschlossenen Kürzungen in den Freiwilligendiensten ist ein Angebot bedroht, welches vielen jungen Menschen nach dem Schulabschluss nicht nur Orientierung für ihr Berufsleben ermöglicht, sondern in den sozialen Diensten von, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, der Diakonie, dem Paritätischem Wohlfahrtsverband und dem Deutschen Roten Kreuz auch tatkräftige Unterstützung bringt: Freiwillige helfen im Rettungsdienst, in der Altenpflege, in der Behindertenhilfe, in der Kinderbetreuung oder Angeboten der Jugendarbeit. Jede vierte Stelle könnte ab 2024 wegfallen. Was das bedeute, könne man noch gar nicht absehen und verschärfe die ohnehin unbefriedigende Situation drastisch.

„Wir haben uns von den Einbrüchen aus der Corona-Pandemie noch nicht erholt. Wir registrieren noch immer keinen Anstieg. Eine erhoffte Entspannung erkennen wir nicht“, stellt Nieser fest und weist dabei auch auf strukturelle Probleme hin. Um das Freiwillige Soziale Jahr attraktiver zu machen, hatte er schon im Frühsommer zwei konkrete Wünsche an die Saarländische Landesregierung: zum einen eine Anerkennung der Freiwilligenzeiten bei fachbezogenen Studiengängen und Ausbildungen.

Während dies nun inhaltlich diskutiert werde, entscheide sich die Bundesregierung für massive Kürzungen bei den Freiwilligendiensten.

„Die soziale Infrastruktur wird massiv geschwächt, wenn Integrationsprozesse weniger begleitet, existenzsichernde Leistungen nicht adäquat ausgestattet oder Plätze in Freiwilligendiensten abgebaut werden. Die geplanten Kürzungen sind paradox – unsere Gesellschaft braucht genau das Gegenteil, nämlich eine nachhaltige soziale Infrastruktur und freiwillig engagierte junge Menschen, deren Engagement in sozialen Diensten gefördert wird. “, sagt AWO-Landesgeschäftsführer Nieser.