07 Jul Die Geschichte der Arbeiterwohlfahrt
100 Jahre Arbeiterwohlfahrt – 6.000 Menschen feiern mit der AWO Saarland im Weltkulturerbe Völklinger Hütte
Gemeinsam mit dem Musicalprojekt Neunkirchen lud die AWO zum Musical mit Szenen aus dem Leben der Gründerin Marie Juchacz ein:
In Erinnerung an das Wirken von Johanna Kirchner: Stoplerstein in Saarbrücken
Auf Initiative der AWO hat die Stadt Saarbrücken in der Bahnhofstraße einen „Stolperstein“ verlegen lassen. Er erinnert an die Sozialdemokratin, Mitbegründerin der AWO und Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime Johanna Kirchner. Sie wurde wegen Landesverrat zum Tode verurteilt und am 9. Juni 1944 von den Nationalsozialisten in Berlin-Plötzensee hingerichtet. In Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Stadt, AWO, Politik und anderer gesellschaftlicher Gruppen wurde der Stolperstein vom Kölner Künstler Gunter Demnig verlegt.
Johanna Kirchner, 1889 in Frankfurt/Main geboren, war nach der Machtergreifung durch die Nazis 1933 nach Saarbrücken emigriert. Hier fand sie Arbeit in einer Fremdenpension, die die inzwischen ebenfalls emigrierte Marie Juchacz in der Bahnhofstraße als einen Treffpunkt für Emigranten betrieb. Diese konnten hier billig essen und Informationen austauschen. Die Gestapo hatte aber bereits ihre Fühler ins Saargebiet ausgestreckt. Sie beobachtete die Emigrantentreffs und nutze später diese Informationen bei der Suche nach Flüchtlingen im besetzten Frankreich.
Johanna Kirchner arbeitete an der Seite von Max Braun gegen den drohenden Anschluss des Saargebietes an Hitler-Deutschland. Ab 1935 war sie in der Flüchtlingsberatung in Forbach tätig. Sie wurde mehrfach verhaftet, konnte aber u.a. auch mit Hilfe von Johannes Hoffmann, dem späteren saarländischen Ministerpräsidenten, in Frankreich untertauchen, bis sie im Juni 1942 von der französischen Geheimpolizei verhaftet und an die Gestapo ausgeliefert wurde.
Über Saarbrücken, wo sie ihre beiden Töchter noch einmal sehen konnte, kam sie ins Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit. Dort wurde sie zunächst vom Vorwurf des Landesverrats befreit und zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Auf außerordentlichen und persönlichen Einspruch des Präsidenten des Volksgerichtshofs Freisler wurde Kirchner schließlich zum Tode verurteilt.
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