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Eine Erfolgsgeschichte für die Integration von Menschen

Die außerbetriebliche Ausbildung bei der AWO Saarland: AWO Familie und das Jobcenter des Saarpfalzkreises freuen sich über einen der besten Gesellen im Tischlerhandwerk im Saar

Eine Erfolgsgeschichte für die Integration von Menschen

Die außerbetriebliche Ausbildung bei der AWO Saarland: AWO Familie und das Jobcenter des Saarpfalzkreises freuen sich über einen der besten Gesellen im Tischlerhandwerk im Saarland

Im Bild (von links nach rechts): Heribert Ecker (ehem. Ausbilder der Firma Roth), Abd Alhafiz (Geselle), Katja Kiefer-Henn (Sozialarbeiterin der AWO Saarland), Sabine Becker-Thieme (JobCenter Saarpfalz), Thomas Menges (Anleiter der AWO Saarland), Karin Weber-Pfaff (Geschäftsbereichsleitung der AWO Saarland)

Sehr stolz könne Abd Alhafiz auf seine Leistung sein, freut sich AWO-Geschäftsbereichsleiterin Karin Weber-Pfaff über die Leistung des Tischlergesellen, der als einer der vierzehn Besten im Saarland seine Ausbildung gemeistert hat. Der im November 2015 nach Deutschland geflüchtete Handwerker, der mittlerweile Vollzeit in seinem erlernten Beruf bei der Firma AR Holz Design in Homburg arbeitet, qualifizierte sich damit für einen Leistungswettbewerb auf saarländischer Innungsebene. Er absolvierte bei AWO Familie eine vom Jobcenter im Saarpfalzkreis finanzierte außerbetriebliche Vollzeitausbildung.
Auch seine Führerscheinprüfung legte der junge Mann erfolgreich ab und hat sich bereits für die nächste Zeit ehrgeizige Ziele gesetzt. Er möchte nach zwei bis drei Jahren Berufserfahrungen mit dem ersparten und nötigen Geld die Meisterschule besuchen. Dies alles erreichte er durch seine hohe Motivation, Disziplin und Zuverlässigkeit.
Vor rund sechs Jahren kam Abd Alhafiz von Syrien, wo er mit seiner Familie als palästinensischer Flüchtling lebte, nach Deutschland. Seine Flucht dauerte fast drei Jahre und führte ihn über den Libanon, wo er sich über zweieinhhalb Jahre aufhielt und arbeitete, nach Sudan, dann mit dem Auto durch die Wüste nach Libyen. Er überquerte das Mittelmeer nach Italien, dann über Frankreich bis er in Deutschland ankam. Sein Vater arbeitete in Syrien als Maurer, seine Mutter war Kosmetikerin. Er verließ seine Familie mit sechs Brüdern und vier Schwestern schweren Herzens.
Erste Berufserfahrungen sammelte er als Schlachter und Metzger in Syrien und als Maurer und Schreiner im Libanon. Durch den Krieg gezwungen, verließ er mit 16 Jahren seine Heimat. Im November 2015 kam Abd Alhafiz in Deutschland an, weil er sich hier eine bessere Zukunft erhoffte. Nach einem einjährigen Integrationskurs führte ihn sein Weg zu „Atelier Arbeitswelt“, einer Maßnahme der Arbeiterwohlfahrt in Homburg. Die vom Jobcenter im Saarpfalz-Kreis geförderte Maßnahme dient dazu, Flüchtlinge bei Behördengänge zu unterstützen, Vermittlungshemmnisse zu erkennen, die Sprachfähigkeit der deutschen Sprache zu fördern und eine berufliche Perspektive zu entwickeln. Bei Abd Alhafiz wurden diese Ziele mehr als erreicht und er konnte in eine Ausbildung vermittelt werden. Die Ausbildung absolvierte er bei der Arbeiterwohlfahrt im Projekt BaE kooperativ (Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen kooperativ). Seine dreijährige Tischlerausbildung durchlief er im Kooperationsbetrieb AR Holz Design in Homburg. In dieser Maßnahme werden Jugendliche und junge Erwachsene bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz unterstützt. Während der Ausbildung werden die Jugendlichen in allen Belangen sozialpädagogisch betreut, durch geschulte Fachlehrer beschult und auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Abd Alhafiz musste nicht nur deutsch, sondern auch die Fachsprache seines Ausbildungsberufs erlernen.
Dies meisterte er dann super und darf heute auf seinen Abschluss stolz sein. Eine hohe Motivation, Disziplin und Zuverlässigkeit waren die Grundlage für seinen Erfolg. Seine Integration ist ein echter Erfolgsfall.