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Große Freude dank eigener Schultüte

Eine eigene Schultüte zum Schulstart dank dem AWO Büro für KinderChancen

Große Freude dank eigener Schultüte

Das AWO Büro für Kinderchancen hat für 30 Kinder aus ärmeren Familien Schultüten mit den Kindern und Eltern gebastelt und diese auch mit einer schulischen Erstausstattung und einigen Spiel- und Süßwaren befüllt. Kurz vor Ende der Sommerferien wurden die Schultüten übergeben. Projektleiterin Martina Riedel und ihre Mitarbeiterin Gabriele Sänger-Antoni hatten vier Bastelkurse dafür angesetzt, doch die Nachfrage machte kurz vor Toresschluss sogar noch einen fünften notwendig. „Wir hatten eine so hohe Nachfrage und wir wollen die Kinder ja nicht enttäuschen. Für einige haben wir sogar noch Ranzen besorgt, am letzten Ferienwochenende geben wir noch sechs Ranzen aus, damit zum Schulbeginn alle Kinder gut ausgerüstet an den Start gehen können“, sagte Riedel. Die gebrauchten Ranzen wurden über den Kinderschutzbund besorgt.

Am Aufgabetag der Schultüten herrschte großer Andrang am Büro für Kinderchancen in Malstatt, denn alle Eltern und viele Kinder warteten schon ganz gespannt auf die Wundertüten. „Das ist eine tolle Aktion. Bei uns zuhause, ich komme aus der Türkei, gab es diesen Brauch nicht. Ich habe auch nicht das notwendige Material zuhause, aber die Kinder wollen eine Schultüte haben, das ist wichtig für sie. Ich bin sehr dankbar, dass die AWO mir diese Gelegenheit gegeben hat. Gebastelt habe ich alleine, um meine Tochter Zerya zu überraschen“, berichtete Gülüzar Olcay-Aksahin, eine Mutter.

Zur Schultütenausgabe erschien außerdem ein Team des ZDF, dass die Aktion für eine heute Sendung filmte und sich mit Gülüzar Olcay-Aksahin und Gabriele Sänger-Antoni über die Probleme armer Familien beim Schulstart unterhielt. Olcay-Aksahin gab bereitwillig Antwort und informierte das ZDF aus erster Hand: „Bildung ist doch wichtig für die Kinder. Aber als alleinerziehende Mutter komme ich von und hinten nicht klar. Jeden Monat bin ich froh, wenn ich kein Minus in der Haushaltskasse habe. Dabei hilft mir jede Kleinigkeit. Das Leben ist wirklich schwer, wenn man alleinerziehend ist. Da wundert man sich, wenn so sehr über die Kindergrundsicherung gestritten wird. Für engagierte Eltern, die jeden Euro rumdrehen müssen, grenzt das an eine Beleidigung“, sagt sie auch dem Fernsehen. „Es belastet mich, wenn ich vom Kindergeld Essen kaufen muss und ich nichts für die Schule sparen kann.“

Gabriele Sänger-Antoni beschrieb für das ZDF die Arbeit des Malstatter Büros für Kinderchancen und erklärte, dass man durch diese Arbeit im Stadtteil unweigerlich zur Anlaufstelle für die Familien werde. Die Zahl der Anfragen steige dabei seit der galoppierenden Inflation deutlich. „Wir von der AWO stehen voll hinter einer Kindergrundsicherung. Die Wohlfahrtsverbände nehmen der Politik einiges ab. Insofern beobachten wir die Diskussionen um die Kindergrundsicherung aber mit fassungslosem Erstaunen. Investitionen in Kinder betreffen unsere Zukunft. Wer hier spart, macht eine Milchmädchenrechnung“, sagte sie zum ZDF.